Leopold Küchler war ein Wissenschaftler, der durch seine Arbeiten stets in enger Wechselwirkung zur Praxis stand. Er studierte an der Wiener Universität und begann seine Doktorarbeit am Institut von Hermann Mark. Das Thema wurde ihm von Franz Patat gestellt. Zu dieser Zeit begann der Aufschwung der Kunststoffchemie und Küchler wandte der Kinetik der Makromoleküle zu.
1936 ging er nach Göttingen als Assistent an das Institut für Physikalische Chemie von Arnold Eucken, wo er 1943 habilitierte. Nach 1945 war Küchler wieder in Göttingen tätig, dort verfasste er das erste deutsche Buch über Polymerisationskinetik, das ein Standardwerk wurde. 1948 wechselte er zu den chemischen Werken Hoechst und leitete die physikalischen Entwicklungslaboratorien. Wieder war er einer der Ersten, die ein neues Verfahren aufgriffen. Leopold Küchler war auch ein entschiedener Promotor der Kernenergie, der neue Produktionsgebiete erschloss, die großindustrielle chemische Prozesse voraussetzten.