Max Ferdinand Perutz wurde 1962 zusammen mit John Cowdery Kendrew für seine Arbeiten zur Bestimmung der Struktur des Blutfarbstoffs (Hämoglobin) mit dem Nobelpreis für Chemie geehrt. Der heutige Stand der Molekularbiologie wäre ohne die wissenschaftliche Arbeit von Max Perutz und Kendrow undenkbar.
Durch die Entschlüsselung der räumlichen Struktur des Blutfarbstoffes Hämoglobin schuf Perutz die Voraussetzungen für das tiefere Verständnis der das Leben konstituierenden und erhaltenden Mechanismen auf molekularer Ebene. Der spätere Gründer und – bis 1979 – Direktor des Institutes für Molekularbiologie des Medical Research Council (MRC) in Cambridge studierte an der Universität Wien Chemie.
Sein Lehrer Fritz Wessely machte Perutz auf die Arbeiten über Enzyme und Vitamine aufmerksam, die zu dieser Zeit an der Universität Cambridge stattfanden. Auf Vermittlung des Wiener Chemikers Hermann Mark kam Perutz zum Cavendish Laboratory in Cambridge. Dort entdeckte er sein lebenslängliches Forschungsinteresse an der Entschlüsselung des räumlichen Aufbaus von Proteinen.