2005

Jan Egbert de Vries

Der Immunologe Jan de Vries studierte an der Universität Utrecht und graduierte an der Universität Amsterdam zum PhD auf dem Gebiet der Immunologie. Nach zweijähriger Tätigkeit als Visiting Scientist im Labor von John Mendelsohn an der University of California, San Diego, wurde er 1979 zum Vorstand des Departments für Immunologie des Nationalen Krebsforschungsinstitutes in Amsterdam ernannt.

Er beschrieb als einer der Ersten, dass T-Lymphozyten von Melanom-Patienten deren eigene Tumorzellen in vitro – in der Zellkultur – vernichten konnten. Diese bahnbrechenden Beobachtungen eröffneten die Suche nach tumorselektiven Antigenen, die vom Immunsystem erkannt werden können, und bildeten die Grundlage für verschiedene klinische Tumor-Impfversuche zur Behandlung bestimmter Krebsarten. 1985 nahm Jan de Vries die Position des Direktors eines Biotechnologie-Unternehmens in Lyon, Frankreich, an, das eine Tochter des amerikanischen Pharmakonzerns Schering-Plough war, und entwickelte dort erstes Interesse an der Rolle von Zytokinen – das sind wichtige Botenstoffe in der Zellkommunikation – in der Immunreaktion.

Diese Arbeiten setzte er auch fort, nachdem er 1988 mit seinem Forschungsteam zum Biotechnologie Unternehmen DNAX in Palo Alto, Kalifornien, wechselte, das von den Nobelpreisträgern Paul Berg und Arthur Kornberg gegründet worden war. Jan de Vries war die treibende Kraft des Teams, das die Zytokine Interleukin (IL) 4, 10 und 13 klonte und ihre biologischen Funktionen bestimmte. In einer Reihe bahnbrechender Publikationen zeigte er auf, dass IL-4 und IL-13 die wesentlichen Auslöser für allergische Erkrankungen wie Asthma, Rhinitis und Atopische Dermatitis sind. Diese Beobachtungen waren die Grundlage für sehr breit angelegte Forschungs- und Screening Programme zur Erforschung von Wirkstoffen, welche die Funktion dieser Zytokine blockieren und in ihre Signalketten eingreifen sollten. 1997 trat Jan de Vries Novartis bei; zunächst als Global Head der Disease Area Dermatology verbunden mit der Geschäftsführung des Wiener Novartis Forschungsinstituts.

Im Jahr 2003 wurde er zum Global Head der Disease Area Auto-Immunity and Transplantation mit Forschungsaktivitäten in Wien und Basel ernannt. Jan de Vries ist der Verfasser von mehr als 300 wissenschaftlichen Publikationen und Reviews in den angesehensten Zeitschriften. Des weiteren haben seine zahlreichen Entdeckungen zu 20 Patenten geführt.

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