Vielleicht hat das Raumschiff „VSS Unity“ des Briten Richard Branson auf dem Weg ins All jüngst auf die Flugbahnberechnungen von Guido von Pirquet zurückgegriffen. Der studierte Maschinenbauer beschäftigte sich schon früh mit Ballistik, Wärmelehre und Düsenkonstruktion. 1926 gründete er die Österreichische Gesellschaft für Weltraumforschung. 1928 veröffentlichte er Berechnungen über Flugbahnen für Raumsonden zu Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Jene zur Venus wurde 1961 von der ersten sowjetischen interplanetaren Sonde exakt umgesetzt.
Seine Forschungen wurden vielfach geehrt, u.a. war Pirquet Ehrenpräsident der Österreichischen Gesellschaft für Weltraumforschung und Ehrenmitglied der International Academy of Austronautics in Paris. Ausgezeichnet wurde er mit der Hermann Oberth-Medaille, dem österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse sowie der Johann-Joseph-Ritter-von-Prechtl-Medaille der TU Wien. Nach ihm ist der Mondkrater Pirquet benannt.