Der Chemiker Ernst Späth gilt als „Vater“ der Erforschung von Alkaloiden. 1917 habilitierte er sich an der Universität Wien, sechs Jahre später erfolgte seine Berufung zum Professor. Die zumeist ausgesprochen bitter schmeckenden Alkaloide kommen vor allem in Pflanzen vor und finden unter anderem als Arzneimittel Verwendung.
Späth wurde durch die von ihm 1919 erbrachte Strukturaufklärung und die Erstsynthese des Meskalins als Forscher international bekannt. Die Substanz selbst wurde bereits 1896 vom deutschen Pharmakologen und Chemiker Arthur Heffter isoliert. Als erstem gelang Späth die Synthese des Ephedrins und des Pseudoephedrins, was deren großflächigen Einsatz in der Arzneimittelherstellung möglich machte.
Späth wurde schon 1920 mit dem Liebig-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet, 1926 wurde er zum Mitglied gewählt. Von 1938 bis 1945 wurde er ebendort Generalsekretär und nach Kriegsende 1945 bis 1946 Präsident. Von 1937 bis März 1938 war Späth zudem Rektor der Universität Wien.