1957

Erika Cremer

Erika Cremer promovierte 1927 bei Max Bodenstein. In ihrer Dissertation stellte sie die Chlorknallgasreaktion durch ein Bildschema dar und leitete die Möglichkeit der Explosion durch Kettenverzweigungen ab. Deutung und Darstellung waren so neu, dass sich Bodenstein an einer Mitherausgeberschaft nicht beteiligte.

1944 entwickelte Cremer die Grundlagen einer neuen Analysemethode, der Adsorptionsgaschromatographie, die sie zusammen mit ihrem Dissertanten Fritz Prior nach dem Krieg weiter verfeinerte. Cremers Arbeiten über den Zerfall von Magnesiumkarbonat erwiesen sich als außerordentlich wertvoll für die österreichische Magnesit-Industrie.

1950 unternahm sie eine Studienreise in die USA und nach ihrer Rückkehr forcierte sie an der Innsbrucker Universität den Aufbau einer radiochemischen Abteilung durch intensive Förderung ihres Schülers Ortwin Bobleter. Ihre Berufung 1940 als Frau an die Physikalische Chemie nach Innsbruck war für diese Zeit außergewöhnlich, allerdings hatte sie im Wissenschaftsbetrieb zumeist darunter zu leiden, dass sie eine Frau war.

Zurück zur Übersicht