Linde gilt als Begründer industrieller Kältetechnik. Er studierte ab 1861 am Polytechnikum Zürich. 1868 wurde er Außerordentlicher Professor für Maschinenbau an der Polytechnischen Schule München, ab 1872 Ordentlicher Professor. Linde errichtete in München das erste Maschinenlaboratorium, in dem u.a. Rudolf Diesel eine Ausbildung erhielt.
1871 legte er mit einer Publikation über optimierte Kältetechnikverfahren den Grundstein seiner Karriere. Er konzipierte eine mit Methylether arbeitende Kältemaschine, die er in der Maschinenfabrik Augsburg (heute MAN AG) herstellen ließ.
Europäische Brauereien interessierten sich für Lindes Erfindung, da sie auf untergärige Lagerbier-Herstellung umgestellt hatten, die genaues Temperaturmanagement erforderte. Schnell war das Unternehmen in Europa führend. 1890 zog sich Linde aus dem operativen Geschäft in den Aufsichtsrat zurück. Linde gehörte neben Oskar von Miller und Walter von Dyck zu den Gründern und Förderern des Deutschen Museums in München.