2004

Andreas Ullrich

Ursprünglich war das im niederösterreichischen Horn ansässige Unternehmen Riegl Laser Measurement Systems GmbH auf die Erzeugung von Geräten für die Positionierung von Vermessungsschiffen spezialisiert. Als Geschäftsführer transformierte Andreas Ullrich, der an der Technischen Universität Wien Vermessungstechnik studierte und derzeit dort auch als Lehrender tätig ist, Riegl von einem Gerätehersteller zu einem Systemanbieter im Laserbereich.

Der innovative Wissenschafter blieb allerdings den ursprünglichen messtechnischen Unternehmensaufgaben treu und entwickelte High-tech-Anwendungen, die derzeit im Weltraum zum Einsatz kommen, aber auch zu so alltäglichen Zwecken wie der Radar-Geschwindigkeitsüberwachung durch die Polizei dienen. Zu Beginn stand der Auftrag, für die Europäische Weltraumbehörde ESA mögliche Anwendungen des Lasers in der Weltraumforschung und -technik zu untersuchen. Daraus entwickelte sich eine breite und hoch spezialisierte Produktpalette, denn sowohl im Weltraum als auch bei der Radarüberwachung von Verkehrsteilnehmern sind höchste technische Leistungsfähigkeit und Qualität gefragt. Die Erfüllung dieser Anforderungen stellte Ullrich immer wieder von neuem unter Beweis. So beispielsweise durch die bereits 1998 erfolgte Markteinführung von dreidimensionalen Abtastsystemen, so genannten Laser Scannern. Diese Innovation bedeutete den defi nitiven unternehmerischen Durchbruch und katapultierte Riegl Laser Measurement Systems GmbH an die Weltspitze. Die Praxisanwendungen der Laser Scanner sind sehr breit gestreut, sie reichen beispielsweise von der Vermessungstechnik bis zur Architektur, vom Denkmalschutz bis zur Archäologie oder vom Industrieanlagenbau bis zur industriellen Automatisierung.

In Folge entwickelte Andreas Ullrich in Horn aufgrund seines Know-how-Vorsprungs in der Lasertechnik weitere Anwendungen. So stellte er 2003 weltraumtaugliches Laser-Radar vor, das für das automatische Andocken der europäischen und der japanischen Versorgungsmodule an die internationale Raumstation ISS zum Einsatz kommt. Das zur Gänze in Österreich entwickelte und in Deutschland hergestellte rund zweieinhalb Kilogramm schwere Gerät misst die Zeit zwischen Aussendung eines Laserinpulses und Ankommen des reflektierten Strahles und errechnet daraus mit einer Genauigkeit von wenigen Millimetern die Entfernung zwischen dem Sender und dem Reflektor.

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