Bereits in jungen Jahren, nach der Absolvierung des Gymnasiums in Berlin, spezialisierte sich Ernst Krause auf die Erzeugung von Materialbearbeitungsmaschinen. Nach seiner Übersiedlung nach Österreich engagierte er sich ab dem Jahr 1896 im Niederösterreichischen Gewerbeverein, dem er sich seit dem Jahr 1908 als Vizepräsident zur Verfügung stellte. Von 1920 bis 1925 war Ernst Krause auch als überaus aktiver Präsident des Niederösterreichischen Gewerbevereins tätig.
Fast zeitgleich mit der Übernahme der Funktion des Vizepräsidenten gründete Krause in Wien im Jahr 1909 die Maschinenfabrik Ernst Krause & Co. Das Unternehmen war weit über Österreichs Grenzen für seine Werkzeugmaschinen, Präzisionswerkzeuge und Prüfmaschinen bekannt. Die Nachfrage nach den Erzeugnissen der Maschinenfabrik beschränkte sich nicht nur auf Europa, sondern erstreckte sich auf die damals gesamte industrialisierte Welt.
In Krauses Amtszeit als Präsident fi elen die Infl ationszeit und die aufgrund der damaligen Zeitströmungen stattfi ndenden Sozialisierungsversuche der Wirtschaft. Krauses Tätigkeit als Lobbyist für die Wirtschaft umfasste nicht nur die Einbringung seiner Gutachterqualitäten bei der Steuergesetzgebung, sondern auch das aktive Bestreben, durch Abschluss von Handelsverträgen mit den Nachfolgestaaten der Monarchie sowie auch Italien günstige Rahmenbedingungen für die Wirtschaft und Unternehmer des damaligen Österreich zu schaffen.
So wie Krause sein eigenes Unternehmen unter instabilen Rahmenbedingungen erfolgreich in die Zukunft führte, verschrieb er sich auch der Aufgabe die Organisationsstruktur des Gewerbevereins zu modernisieren und zukunftssicher zu machen. Auf ihn geht die bis heute erfolgreiche Neustrukturierung des Gewerbevereins in Fachverbände zurück. Krause schuf für drei Gruppen von KMU die jeweiligen Sparten im Gewerbeverein, nämlich für mittelgroße Industrieunternehmen, den Handel und das Gewerbe. Dadurch gelang ihm einerseits eine Verbesserung des Organisationsgrades der Interessenvertretung, andererseits eine Vermehrung der Mitglieder. Darauf aufbauend schuf Krause die bis heute tätigen Fachverbände des Gewerbevereins. Diese hatten ab ihrer Gründung naturgemäß Arbeitgeberinteressen zu vertreten. Später kam es auch noch durch Schaffung des Arbeitgeber-Hauptverbandes zu einer Ausweitung der Aktivitäten, denn in diesem Gremium waren die sozialpolitischen Agenden fachgruppenübergreifend gebündelt.